Warum schreit mein Baby?
Ein weinendes Baby berührt nicht nur die Eltern, sondern auch die Mitmenschen. Es ist fast nicht auszuhalten, wenn ein Neugeborenes schreit. Sofort reagiert unser Körper, wir beginnen zu schwitzen, werden nervös, wenn es sich einfach nicht beruhigen will. Wir (Eltern) gehen unsere Checkliste durch, bis wir nach gefühlten Stunden herausgefunden haben, was unserem Liebsten fehlt: z. B. volle Windeln. Und mein Gedanke dann: Das hätte auch Papi erledigen können.
Dein Baby möchte sich mitteilen
Ist man mit dem Baby draussen unterwegs, begegnet man ab und zu Leuten, die es bestimmt nur gut meinen. Vor allem wenn das Baby weint. Dann kommen gut gemeinte Ratschläge. Ich habe dazu eine Hitparade erstellt. Sorry, aber ich konnte es einfach nicht lassen. Zur Erinnerung: Ich habe drei Kinder, meine jüngste Tochter ist 4 Monate alt. Ich schreibe quasi aus Erfahrung.
Hat das Baby schon wieder Hunger?? Es wurde doch gerade erst gefüttert/gestillt?!
Gib ihm doch etwas Wasser/Tee, es hat sicher Durst bei dieser Hitze. (NB: Es wird gestillt.)
Lass es ruhig etwas schreien, dann verwöhnst du es nicht.
Schreien stärkt die Lungen.
Naja ... die Hitparade der grössten Irrtümer trifft es da wohl eher.
Wer die Dunstan Babysprache kennt, weiss, dass Neugeborene vom ersten Tag an kommunizieren. Wer sich Zeit nimmt, sein Baby beobachtet, ihm zuhört, der merkt, dass Kommunikation über Mimik, Körpersprache und Laute (!) geschieht.
Bevor das Weinen beginnt, sieht oder hört man häufig, welches Bedürfnis das Neugeborene hat. Wenn man den Vor-Schrei-Laut jedoch verpasst, was in der heutigen (stressigen) Zeit schnell passieren kann, dann bleibt dem Baby nur noch das Weinen oder Schreien. Dies ist die letzte Möglichkeit, auf sich aufmerksam zu machen. Und unsere Chance, (endlich) zu reagieren!

Nice to know: Neugeborene handeln noch nicht bewusst, sondern mit Reflexen. Deshalb hilft es niemandem, das Baby einfach schreien zu lassen.
Babys weinen in jedem Land anders
Interessant ist, dass Babys je nach Herkunft anders weinen. Sie passen sich der Prosodie, der Sprachmelodie, an. Tagtäglich hören sie, wie ihre Bezugspersonen sprechen. Das Weinen widerspiegelt dann die Muttersprache.
Weinende Babys klingen unterschiedlich und die Bedürfnislaute sind dann immer schwieriger herauszuhören. Es lohnt sich also, das Baby nah bei sich oder immer in der Nähe zu haben.