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Wie ich zur Dunstan Babysprache gefunden habe - oder sie zu mir.

Aktualisiert: 7. Juli 2022

Wie fühlst du dich, wenn dein Baby im Zug weint und sich nicht beruhigen lässt? Was denkst du, wenn du gutgemeinte Ratschläge kriegst, warum dein Baby wohl gerade schreit? Was empfindest du, wenn dir jemand sagt, dass ein Baby mit seinem Schreien die Lungen trainiert? Dass man das Baby auch einfach mal schreien lassen soll?


Ich kriege da Bauchkrämpfe. Mein Bauchgefühl sagt mir ganz klar, dass es einen anderen Weg geben muss. Und ja, den gibt es. Wie ich zur Babysprache gefunden habe und warum ich es mir zum Ziel gesetzt habe, möglichst vielen Eltern davon zu erzählen, liest du in diesem Blogbeitrag.


1) Frühling 2000: Die Idee, mein Sackgeld mit Babysitting aufzubessern, scheiterte kläglich. Denn obwohl ich es mir so sehr wünschte, Babys oder Kleinkinder zu hüten, hatte ich überhaupt keinen Spass daran. Das erste und letzte Mal, als ich es versuchte, war mit meiner besten Freundin zusammen. Sie wusste genau, was beim Baby zu tun war. Und auch bei der grössere Schwester. Ich war total überfordert und verstand das Baby einfach nicht.

Babysitting
Babysitting ... ich verstand die Babys nicht.

2) 14. Oktober 2007: Als Gotti durfte ich erste Erfahrungen mit Babys sammeln. Bei meinem ersten Gottikind brauchte ich zum Hüten Unterstützung von meinem Freund (heutiger Ehemann). Ich konnte nicht einmal Windeln wechseln. Zum Glück lernte ich es schnell. Das weinende Baby gab ich schnell zurück oder weiter (sorry Ayleen). Dafür blühte ich beim Geschichtenerzählen auf.


3) Ab Frühling 2010: Studium an der SAL zur Sprachlehrerin Deutsch & Französisch. In einem früheren Blogartikel habe ich zu dieser Lebensstation schon ein paar Zeilen geschrieben. Ich kann aber noch etwas dazu ergänzen: Während dem Studium besuchte ich das Fach Spracherwerb. Der Dozent zeigte uns dazu Videoaufnahmen von seinen Kindern, immer der Phase der Sprachentwicklung entsprechend. Von Vor-Schrei-Lauten oder Reflexlauten war da aber nie die Rede. Vermutlich, weil diese Laute nicht bewusst gebildet werden, eben angeborene Reflexe sind. Jede Phase des Spracherwerbs wurde vom Dozenten dokumentiert. Dies beeindruckte mich sehr. Im Nachhinein betrachtet könnte dies ein Schlüsselereignis gewesen sein.


4) 27. Juli 2016: Zum zweiten Mal Gotti geworden und bald selber Mami. Es gab plötzlich immer mehr Babys, immer mehr Schreien ... bald auch bei mir zuhause. Immer noch war ich fest davon überzeugt, bloss ein Schreien zu hören. Ich lernte zwar von meiner Freundin Sara, dass sich das Weinen je nach Bedürfnis oder Situation anders anhört. Doch für mich klang es immer gleich.


5) 7. Dezember 2016: Mein Sohn Leon kommt zur Welt und liebt es, getragen zu werden. Die ersten zwei Monate verbrachten wir auf der Neonatologie im KSW, da war Leon noch eher still. Kaum zuhause, ging es mit dem Weinen los. Ich wurde vom Pflegepersonal zwar vorgewarnt, dass Leon gerne herumgetragen würde, konnte mir aber nichts wirklich darunter vorstellen. Hilfesuchend griff ich zum Telefon und buchte eine Trageberatung. Zum Glück. Nächtelang mussten wir Leon durch die Wohnung tragen, weil er Koliken hatte. Ich erinnere mich noch daran, wie ich am Telefon sagte: «Mein Arm fällt ab, ich kann nicht mehr. Leon weint immer, wenn ich ihn hinlege.»

Sabrina mit Leon im Tragtuch
Leon fühlte sich im Tragtuch sehr wohl.

6) Frühling 2017: Busfahren mit Baby als neue Challenge. Beim ersten Kind hat man noch Zeit für all die coolen Babysachen: Fitdankbaby, Babymassage, Babyschwimmen, ElKi-Singen etc. Ich war damals häufig mit dem ÖV unterwegs. Ich muss zugeben, mein Stresslevel war ziemlich hoch. Leon fing an zu weinen, mein Puls fing an zu rasen. Ich spürte die Blicke der Mitfahrer und fing an zu schwitzen. Warum Leon weinte, wusste ich nicht immer. Dann fühlte ich mich nicht mehr wohl und wäre am liebsten ausgestiegen. Okay, ich gebe es zu: ich habe es sogar ein paar Mal gemacht. Bewegung soll ja gesund sein, oder?


7) 15. Juni 2019: Geburt meiner Tochter Lucy, die gerne im Kinderwagen liegt. Das Weinen wurde beim zweiten Kind weniger, das Tragetuch wurde zwar auch noch gebraucht. Diesmal aber vor allem für die Nähe und das Bonding. Natürlich auch, damit ich mich problemlos dem grossen Bruder widmen konnte. Bei Lucy hatten wir eher beim Schlafen unsere liebe Mühe. Wenn sie weinte, stillte ich sie meistens.


8) 8. März 2022: Lina kommt zur Welt und zeigt mir, wie Babysprache funktioniert. Aller guten Dinge sind drei. Ich fragte mich im Wochenbett, ob ich nur auf das Weinen des Babys hören soll oder auch auf die Mimik achten kann. Ich sprach meine Hebamme darauf an und sie erzählte mir von der Babysprache ... und ich war fasziniert davon. Warum hörte ich vorher nicht genau hin? Den Laut in der Vor-Schrei-Phase zu hören und darauf richtig reagieren zu können ... was war das für ein Geschenk!


Ich machte sogleich die Ausbildung zur zertifizierten Dunstan Babysprache Kursleiterin. Meine Hebamme meinte dazu: «Das passt doch genau zu deinem Business! Sprache vom Baby- bis zum Erwachsenenalter. Perfekt!» Und es hat sich gelohnt. Lina ist so zufrieden, weint selten und sagt uns (!), was sie braucht. Es ist so schön, wenn die ganze Familie von Anfang an mithelfen kann. Entlastung für die Mutter, höheres Selbstwertgefühl für den Vater, stolze Kinder.

9) 24. August 2022: Mein erster Workshop soll durchgeführt werden. Ich muss gestehen, ich bin ganz aufgeregt und sehr motiviert. Der Kursraum ist reserviert, die Flyer habe ich schon an einigen Orten aufgehängt, über Social Media versuche ich mehr Sichtbarkeit zu gewinnen und die Tragepuppe Daniel sowie das Kursmaterial sind jetzt auch bei mir eingetroffen. Jetzt heisst es nur noch: Präsentation überarbeiten und auf genügend Anmeldungen hoffen.

Sabrina mit dem Kursmaterial
das Kursmaterial ist bereit

Wenn ich zurückblicke, ärgert es mich ein wenig, dass ich beim ersten Kind nicht schon vom DBL-System erfahren habe. Andererseits sind all die gemachten Erfahrungen sehr wertvoll. Ich weiss jetzt, dass es zusätzlich zur Intuition noch ein weiteres Hilfsmittel gibt, um auf die Bedürfnisse des Babys eingehen zu können; und vom Stress wegzukommen. Das Wissen über die Dunstan-Laute steigert das Selbstvertrauen enorm ... und die Männer können mitreden, helfen mit und können von Anfang an in die Babypflege einbezogen werden. Sogar die Kinder hören, was das jüngere Geschwister braucht. Was will man (Frau) mehr?


Zusätzlich zu den fünf Dunstan-Lauten gehe ich im Workshop darauf ein, wie du auf die Bedürfnisse deines Babys richtig reagieren kannst und welche Möglichkeiten es gibt. Fragen und Unsicherheiten werden besprochen, sodass du gut vorbereitet bist und mit einem hohen Selbstvertrauen das Abenteuer Familie beginnen kannst.


Hast du Fragen zu den Workshops oder der Dunstan Babysprache? Schreib es in die Kommentare oder melde dich direkt bei mir.

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